Die Vorfreude ist riesig: Das Grundstück ist ausgewählt, die Finanzierung steht, es kann endlich losgehen. Allerdings: Der Bau eines Eigenheims ist meist die größte Investition im Leben. Da ist es umso wichtiger, sich vor möglichen finanziellen Schäden zu schützen. Wir erklären, welche Versicherungen Bauherren unbedingt brauchen und auf welche sie verzichten können.
Versicherungsschutz beim Haus- oder Wohnungsbau sollte gut geplant sein – das sorgt bei Bauherren für ein sicheres Gefühl.
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Ist der Startschuss für den Bau des Eigenheims endlich gefallen, kann es für die meisten Bauherren gar nicht schnell genug gehen, bis es heißt: Umzugskartons packen und die neu gewonnene Freiheit im lang ersehnten Wohneigentum genießen. Schließlich sind für die Immobiliensuche, die Sicherung der Finanzierung bis hin zum Notartermin meist schon mehrere Monate vergangen. Trotz der verständlichen Eile sollten Bauherren aber eines nicht vergessen: Sich rechtzeitig Gedanken über den richtigen Versicherungsschutz machen und die nötigen Policen abschließen, bevor die Handwerker loslegen.
Das Wichtigste vorweg: Der übliche Versicherungsschutz von Privatpersonen reicht in der Regel nicht aus, um sich gegen die Risiken als Bauherr abzusichern. Wenn Bauunfälle passieren, Gewitter und Stürme den Bau verzögern oder Baumaterial gestohlen wird, kommt schnell eine Schadenssumme im fünfstelligen Bereich zusammen.
Der richtige Versicherungsschutz fürs Eigenheim besteht aus mehreren Policen. Manche brauchen Sie nur in einer bestimmten Bauphase, andere – etwa eine Versicherung für eine Photovoltaikanlage – sind nur bei Bedarf sinnvoll. Und neben der Immobilie selbst sollten vor allem die Menschen, die beim Bau mithelfen, versichert sein.
Unser Überblick zeigt, welche Versicherungen besonders wichtig sind. Und wir geben wertvolle Tipps, auf welche Versicherungsdetails Sie achten sollten.
Bauherrenhaftpflichtversicherung
Diese Versicherung steht für Sie als Bauherrn an erster Stelle. Ist das Baugrundstück nicht gesichert und kommen Menschen zu Schaden, sind Sie haftbar. Die Bauherrenhaftpflicht kommt dann für Schäden auf, die vom Baugrundstück und den Bauarbeiten ausgehen, und schützt vor finanziellen Ansprüchen der Geschädigten. Diese Versicherung sollten Sie schon mit dem Kauf des Baugrundstücks abschließen. Die Kosten für Policen beim Bau eines Einfamilienhauses im Wert von 200.000 Euro liegen zum Beispiel zwischen 50 bis 200 Euro pro Jahr. Die Bauherrenhaftpflicht wird aber nur bis zur Fertigstellung des Hauses benötigt.
Bauhelferversicherung
Beim Bauen können Freunde, Familie und Nachbarn eine große Hilfe sein. Wird einer von ihnen verletzt, haftet der Bauherr. Bei schweren Verletzungen und daraus folgenden körperlichen Schäden kann das sehr teuer werden. Grundsätzlich besteht die Pflicht, etwaige Helfer beitragspflichtig bei der örtlichen Berufsgenossenschaft Bau anzumelden. Um die Helfer umfangreich abzusichern, empfiehlt es sich, eine private Bauhelferversicherung abzuschließen. Sie wird meist für ein Jahr abgeschlossen, ohne sich automatisch zu verlängern. Eine Police ohne Namensnennung der Helfer kostet zwischen 40 und 70 Euro pro Jahr.
Tipp: Für den Bauherrn selbst sowie Ehe- und Lebenspartner gelten in der Regel Ausnahmen. Hier kann der Abschluss einer allgemeinen privaten Unfallversicherung sinnvoll sein.
Wohngebäudeversicherung
Wird der Rohbau durch Blitzschlag, Explosion oder Brand beschädigt, kommt eine Feuerrohbauversicherung für den entstandenen Schaden auf. Diese ist zwingend notwendig und kann in aller Regel schon vor Baubeginn separat oder im Rahmen einer Wohngebäudeversicherung abgeschlossen werden. Der Vorteil: Die Wohngebäudeversicherung deckt Schäden am Rohbau durch Blitzschlag, Explosion oder Brand bereits während der Bauzeit kostenlos mit ab. Nach dem Einzug ins Eigenheim besteht der Versicherungsschutz je nach Anbieter automatisch gegen Feuer, Blitz, Hagel und Sturm oder auslaufendes Leitungswasser weiter. Die Kosten schwanken je nach Standort und Immobilie zwischen 80 und 400 Euro im Jahr.
Restschuldversicherung
Dieser ,,Airbag“ für eine Baufinanzierung stellt sicher, dass bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit, einer längeren Krankheit oder dem Tod des Hauptverdieners die monatlichen Darlehensraten weiter bezahlt werden. Auf diese beruhigende Absicherung wollen viele Bauherren nicht verzichten. Die Kosten dafür richten sich nach der Höhe der Baufinanzierung.
Tipp: Am besten schließen Sie eine Restschuldversicherung gleich zusammen mit dem Darlehensvertrag ab, damit der Schutz schon vor dem ersten Spatenstich greift.
Bauleistungsversicherung
Während der monatelangen Bauzeit können schwere Stürme oder sintflutartige Regenfälle enorme Schäden auf der Baustelle anrichten. Bei solchen unvorhergesehenen Schäden springt die Bauleistungsversicherung ebenso ein wie bei Vandalismus oder Diebstahl. Schäden bei normalen Witterungsverhältnissen oder mangelhaft ausgeführte Bauarbeiten sind nicht abgedeckt. Die Kosten variieren sehr stark: Bei einem Haus mit einer Bausumme von 250.000 Euro ist etwa eine Preisspanne von 300 Euro bis 900 Euro pro Jahr möglich.
Tipp: Damit die Versicherung im Schadensfall die Deckung nicht verweigert, sollten Sie während der Vertragslaufzeit unbedingt mögliche Erweiterungen des Bauvorhabens melden.
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Schutz vor Schäden – genau wie Sie ihn brauchen
Mit der Wohngebäudeversicherung der DEVK ist Ihr wertvolles Wohneigentum vor finanziellen Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel oder Leitungswasser geschützt. Das macht sie für alle Hauseigentümer und Bauherren unverzichtbar.
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Baustellen sind trotz vieler Absicherungen mit Gefahren verbunden. Wer hier selbst mit anpackt oder Freunde um Hilfe bittet, sollte nicht auf einen guten Versicherungsschutz verzichten.
Elementarschadenversicherung
In Verbindung mit der unverzichtbaren Wohngebäudeversicherung können Sie eine Elementarschadenversicherung abschließen. Damit sind zum Beispiel Schäden durch Wasserrückstau, Erdbeben, Erdrutsch und Schneedruck abgesichert – für die eine reguläre Wohngebäudeversicherung nicht aufkommt. Die Versicherungsbeiträge sind individuell vom Standort und Wert der Immobilie abhängig.
Tipp: Diese Versicherung ist nur sinnvoll, wenn die Immobilie in einem Gebiet steht, das für Überschwemmungen, Starkregen oder Lawinen anfällig ist.
Glasversicherung
Dieser Zusatz zur Hausratversicherung lohnt sich immer, wenn Sie viel Mobiliar mit Glasscheiben oder in Küche und Bad viele Spiegelflächen haben. Abgesichert sind dadurch zum Beispiel Vitrinen, Schrankspiegel oder Glasplatten und das Kochfeld. Auch Verglasungen von Wintergärten, Terrassendächern oder Carports fallen unter den Versicherungsschutz. Eine Glasversicherung als Ergänzung zu einer Hausratversicherung kann im Jahr bis zu 50 Euro extra kosten.
Photovoltaikversicherung
Sturm und Hagel können Solarmodulen auf dem Dach ganz schön zusetzen. Auch Überspannung kann zum Problem werden. Eine Photovoltaikversicherung übernimmt zudem Reparaturkosten und deckt Ertragsverluste ab, wenn die Energie ins Stromnetz eingespeist wird. Schon für unter 100 Euro im Jahr ist eine gute Absicherung möglich.
Tipp: Sie können diese Versicherung auch im Rahmen einer Wohngebäudeversicherung abschließen. Das spart Beitragskosten.
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So sichern Sie Ihre Darlehensraten richtig ab
Treten unverschuldet finanzielle Engpässe auf, wird die Finanzierung des Eigenheims schnell zur großen Sorge. Mit SpardaBaufiProtect, der Restschuldversicherung der Sparda-Bank Hamburg, sind Sie in diesem Fall gut abgesichert: Ihre monatlichen Kreditraten werden einfach weiter bezahlt.
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Naturkatastrophen und extreme Unwetter haben in den vergangenen Jahren Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Die passende Versicherung schützt das wertvolle Eigentum, z. B. die Photovoltaikanlage.
Dieser praktische Überblick hilft Ihnen dabei, sich für den richtigen Versicherungsschutz zu entscheiden und zusätzliche Einsparmöglichkeiten bei den Versicherungsbeiträgen zu nutzen. Einfach das PDF downloaden und den Versicherungscheck machen.
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Gut beraten den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen
Damit auf Ihrem Weg ins Eigenheim alles genau passt, können Sie sich auf die Beratung der Sparda-Bank Hamburg verlassen. Egal, ob es um die passende Finanzierung oder die richtige Versicherung für Ihren Wohntraum geht.
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Achten Sie auch darauf, nicht auf den finanziellen Folgen einer Pleite des Bauunternehmers sitzen zu bleiben. Fragen Sie ihn, ob er eine sogenannte Baufertigstellungsversicherung hat und bis zu welcher Höhe damit die Kosten für die Baufertigstellung abgedeckt sind.
Tipp: Am besten Sie lassen sich schon bei den Gesprächen mit Ihrer Bank in Sachen Immobilienfinanzierung gleich ausführlich über die notwendigen Versicherungen informieren. Wenn Sie die benötigten Policen bündeln, sind auch größere Beitragsnachlässe möglich.
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