Sie sehen es nicht ein, jedes Jahr mehr für Ihren Strom zu zahlen, und würden ohnehin lieber erneuerbare Energien nutzen? Dann könnte Photovoltaik genau das Richtige für Sie sein! Wir liefern Ihnen die wichtigsten Fakten und Tipps zum Thema.
Wer seinen eigenen Strom produziert, schont dadurch Geldbeutel und Umwelt.
Foto: iStock/DiyanaDimitrova
Quelle: co2online.de
Sie kennen das wahrscheinlich: Von Jahr zu Jahr fällt die Stromrechnung immer etwas höher aus – bei gleichbleibendem Verbrauch. Seit der Jahrtausendwende ist der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) Strom um mehr als 100 Prozent gestiegen. Warum also nicht aktiv werden und sich in Sachen Stromversorgung unabhängiger machen? Der einfachste Weg führt über eine heimische Photovoltaikanlage. Sie müssen sich nicht länger die Preise diktieren lassen, sparen Kosten und leisten außerdem Ihren persönlichen Beitrag zur Energiewende! Klimawandel und Umweltschutz gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Umso wichtiger ist es jetzt endlich anzupacken, die regenerativen Energien zu stärken und zur Verbesserung der Umweltbilanz beizutragen.
Die Natur liefert uns Energie frei Haus, wir müssen sie nur nutzen. Die Sonne schickt innerhalb einer Viertelstunde ausreichend Energie zur Erde, um den weltweiten Strombedarf eines ganzen Jahres zu decken. Theoretisch würde die Fläche aller Dächer in Deutschland ausreichen, um das ganze Land mithilfe von Photovoltaik ein Jahr lang mit Wärme und Strom zu versorgen. Nutzen Sie also die Kraft der Sonne – es lohnt sich!
Bei der Umwandlung von Strahlungsenergie in nutzbaren Strom spielen die Solarzellen die Hauptrolle. Doch welche Elemente sind noch nötig und wo passiert was?
Die Solarzellen sind zu Solarmodulen zusammengeschlossen und in der Regel als einziges sichtbares Element der Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert. Sie haben die Aufgabe, die auf der Zelloberfläche eintreffenden Sonnenstrahlen in elektrische Energie umzuwandeln. Der so produzierte Gleichstrom wird im Wechselrichter zu Wechselstrom. Als solcher kann er gespeichert, zum Eigenverbrauch eingesetzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Der Zweirichtungszähler misst jeweils, wie viel Strom verbraucht wird und wie viel Strom ins Netz geht. So behalten Sie den Überblick.
Wie viel Strom Sie jährlich mit heimischer Photovoltaiktechnik produzieren können, hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa dem Standort, dem Neigungswinkel des Daches und natürlich von der Gesamtleistung der Anlage. Die wiederum wird maßgeblich von der Flächengröße der Solarmodule bestimmt. Als Faustformel für einen Standort in Norddeutschland gilt: Um einen Ertrag von 4.500 kWh zu erzielen – das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch einer vierköpfigen Familie – werden höchstens rund 55 Quadratmeter an Solarmodulen auf dem Dach benötigt.
Gut zu wissen: Mit einem Solarstrom-Speicher könnte der Eigenverbrauch auf mindestens 60 bis 80 Prozent gehoben werden. Denn in diesem Fall kann die am Tag produzierte Energie gespeichert und möglichst viel selbst genutzt werden. Das lohnt sich: Für Besitzer einer neuen Photovoltaik-Anlagen auf dem eigenen Dach ist es günstiger, den Strom vorrangig selbst zu verbrauchen, anstatt ihn für 30,22 Cent pro kWh teurer zu kaufen. Für jedes selbst eingespeiste kWh gibt es nämlich seit dem 1. April 2019 aktuell nur noch 11,11 Cent an Einspeisevergütung.
Zwar sind 100 Prozent Eigenverbrauch nur unter bestimmten Bedingungen zu erreichen – etwa wenn Sie ein Elektroauto besitzen, das Sie zu Hause mit Solarstrom laden und quasi als zweiten Speicher einsetzen. Steigern lässt sich der Eigenverbrauch auch, wenn Sie beispielsweise stromintensive Geräte wie die Waschmaschine dann laufen lassen, wenn die Sonne scheint. Oder Sie kühlen Ihre Gefriertruhe tagsüber mit Sonnenstrom so weit herunter, dass sie nachts im Standby-Modus laufen kann. Entscheidend ist, dass Sie den selbst produzierten Strom möglichst effektiv verbrauchen.
Anzeige
Nachhaltig modernisieren
Ob Altbausanierung, eine neue Solaranlage auf dem Dach oder ein ganzer Neubau nach modernen Energiestandards – als klimaneutrale Bank unterstützen wir Sie bei Ihren Vorhaben mit besonders günstigen Finanzierungen. Gut zu wissen: Unser Sparda Klimakredit kann mit den Förderprogrammen der staatlichen KfW-Bank kombiniert werden.
ca. 1.000 kWh
Strommenge, die in einem Jahr mit einer
10 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage produziert wird
ca. 1.100 kWh
bis zu 100%
Strommenge, die eine Person im Schnitt pro Jahr verbraucht
Strombedarf, der
mit einer Photovoltaikanlage gedeckt werden kann
rund 1,7 Mio.
Anzahl Photovoltaikanlagen in Deutschland
(Stand 2017)
5.000 bis 6.000
rund 3.400
Anzahl Photovoltaikanlagen, die in Deutschland im Schnitt monatlich installiert werden
Anzahl Photovoltaikanlagen in Hamburg
(Stand 2017)
Ja! Denn neben der reinen Wirtschaftlichkeitsrechnung ist die Entscheidung für die eigene Herstellung von Solarstrom immer auch eine Entscheidung für ein gutes Lebensgefühl. Die Umwelt schützen, das Klima schonen und endlich unabhängig von den großen Stromkonzernen zu sein, sorgt bei vielen Menschen für eine große innere Freude. Darüber hinaus sind bei der Beantwortung dieser zentralen Frage natürlich auch die Faktoren Kosten, Amortisation und Wirtschaftlichkeit entscheidend.
Kosten: Eine Photovoltaikanlage ist – je nach geplanter Fläche und Ausstattung – eine größere Investition. Die gute Nachricht: Im Laufe der Zeit ist die Anschaffung erschwinglicher geworden. 2011 lag der durchschnittliche Komplettpreis pro kWp noch bei circa 3.750 Euro. Seitdem ist der Preis um rund 65 Prozent gefallen – auf 1.280 Euro. Beachten Sie: Hinzu kommen jährliche Betriebskosten von 1 bis 2 Prozent der Investitionskosten.
Amortisation: Entscheidend ist neben den Kosten auch die Amortisationszeit. Es lässt sich nicht pauschal sagen, wie lange es dauert, bis die Anlage die Investitionskosten wieder eingespielt hat und Gewinne erzielt. Modellrechnungen zeigen aber, dass Sie bei einer durchschnittlichen Photovoltaikanlage mit 10 bis 12 Jahren rechnen können. Das bedeutet für Sie: Mit der richtigen Anlage samt Speichertechnik können Sie im Idealfall Ihren kompletten Strombedarf selbst decken und einige Jahre später haben Sie die Kosten für die Anlage schon wieder drin!
Wirtschaftlichkeit: Laut Experten der Stiftung Warentest (Ausgabe 10/2018) rechnet sich eine Photovoltaikanlage, sofern Sie keine Volleinspeisung planen, sondern einen großen Teil des Stroms für den Eigenverbrauch nutzen wollen. Derzeit sinken die Preise für die Einspeisevergütung, die übrigens für 20 Jahre staatlich garantiert ist. Bei einer Anlage, die zu Beginn dieses Jahres in Betrieb genommen wurde, liegt die Einspeisevergütung bei Anlagen bis zu 10 kWp bei 11,47 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Zum Vergleich: Als Verbraucher zahlen wir momentan circa 28 Cent, wenn wir den Strom einkaufen. Wie wirtschaftlich Ihre Anlage ist, richtet sich also ganz wesentlich nach Ihrem Eigenverbrauchsanteil. Als Richtwert gelten Renditen von 5 bis 10 Prozent.
Tipp: Wirtschaftlich betreiben lässt sich eine Anlage bereits ab einer Leistungsstärke von 2,5 kWp. Die durchschnittliche Anlagengröße auf Einfamilienhäusern liegt bei 3 bis 10 kWp. Ob sich die Investition für Sie lohnt, können Sie mit dem Photovoltaik-Rechner herausfinden.
Die Solarmodule verschandeln die Optik des Hauses!
Eine Photovoltaikanlage muss nicht plump aussehen. Spielen Sie mit der Anordnung der Module oder wählen Sie eine unauffällige Variante – zum Beispiel Solarziegel oder ultraflache Module.
Bei dieser Variante werden die Solarmodule nicht auf die Dachsteine oder -ziegel gesetzt, sondern spezielle Elemente anstelle der Pfannen ins Dach integriert. Foto: Braas GmbH
Selbst großflächige Solarmodule müssen die Optik nicht zerstören. Sie können sogar die Architektur des Hauses betonen. Foto: iStockphoto/AndreasWeber
Werden kleine Solarziegel gleichmäßig auf dem Dach verteilt, verschmelzen sie regelrecht mit dem restlichen Dach. Foto: Autarq
Es muss nicht immer eine große zusammenhängende Fläche sein. So können Sie beispielsweise um Dachfenster herumplanen. Foto: Nelskamp
1 - 4
Eine Anlage zu betreiben, ist kompliziert und zeitaufwendig!
Ähnlich wie bei anderen großen Systemen im Haus, wie zum Beispiel der Heizungsanlage, sind wir zumindest bei der Installation auf Experten angewiesen. Auch bei der Wahl der passenden Anlage ist eine fachliche Beratung entscheidend. Für den Betrieb an sich sowie für die Beurteilung der Funktionalität und Wirtschaftlichkeit ist aber kein fundiertes Fachwissen erforderlich. Tipp: Sie können auf intelligente, digitale Lösungen zurückgreifen, die kinderleicht zu bedienen und auszulesen sind. Auf diese Weise haben Sie immer den Überblick über die Energieproduktion sowie den Energieverbrauch.
Die Produktion von Solarmodulen verschlingt Unmengen an Ressourcen!
Solarmodule haben eine lange Lebensdauer: Im Schnitt können Sie sie 20 bis 30 Jahre nutzen. Laut einer aktuellen Studie des Fraunhofer Instituts erzeugt eine Solaranlage während dieser Zeit mindestens die zehnfache Energiemenge, die bei der Produktion benötigt wurde. Durch energieoptimierte Herstellungsverfahren lässt sich dieser Wert aller Voraussicht nach sogar noch verbessern.
Die Leistung der Anlage lässt über die Jahre massiv nach!
Es ist richtig, dass Solarzellen altern. Jedoch lässt der Wirkungsgrad nur ganz langsam nach und der Stromertrag geht lediglich in verschwindend geringem Maß zurück. Bei kristallinen Photovoltaikmodulen sind es beispielsweise 0,1 Prozent jährlich. Gut zu wissen: Hersteller geben Leistungsgarantien von 80 Prozent Leistung nach 25 Jahren.
Im Norden scheint die Sonne zu wenig, das lohnt sich nicht!
Diese Fehleinschätzung beruht auf dem Irrglauben, dass eine Photovoltaikanlage nur bei strahlendem Sonnenschein Strom produziert. Tatsächlich funktioniert sie aber nicht nur bei direkter, sondern auch bei diffuser Einstrahlung. Die Anlage arbeitet also, solange es draußen hell ist – egal ob im Sommer oder Winter, bei klarem oder wolkigem Himmel, bei Nebel oder Regen. Die Zahl der Sonnenstunden ist also nur bedingt aussagekräftig, was zählt, ist die Globalstrahlung – die Summe aus direkter und diffuser Sonneneinstrahlung. Die Karte zeigt die Globalstrahlung in Deutschland im Zeitraum von 1981 bis 2010. Weil die Jahresschwankungen sehr groß sind, haben längere Messzeiträume wesentlich mehr Aussagekraft. Der Deutsche Wetterdienst hält aber auch für einzelne Jahre Übersichtskarten bereit. Im Durchschnitt bewegt sich die Sonneneinstrahlung hierzulande zwischen 900 und 1.150 Kilowattstunden pro Jahr. Bis auf einige regionale Ausnahmen ist ein Nord-Süd-Anstieg zu erkennen. Die Differenz liegt in etwa bei 20 Prozent. Generell lohnt sich eine Solaranlage auch in nördlichen Regionen wie Hamburg. Denn auch Faktoren wie die Dachneigung oder die Himmelsrichtung spielen eine entscheidende Rolle. Ob die eigene Dachfläche geeignet ist, können Hamburger zum Beispiel mithilfe des Solaratlas herausfinden.
kWh/m2
Max. 1261
Mittel 1054
Min. 951
801 - 820
821 - 840
841 - 860
861 - 880
881 - 900
901 - 920
921 - 940
841 - 860
961 - 980
081 - 1000
1001 - 1020
1021 - 1040
1041 - 1060
1061 - 1080
1081 - 1100
1101 - 1120
1121 - 1140
1141 - 1160
1161 - 1180
1181 - 1200
1201 - 1220
1221 - 1240
1241 - 1260
1261 - 1280
1281 - 1300
1301 - 1320
1321 - 1340
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)
Sie möchten wissen, was rund um Planung, Anschaffung und Betrieb einer Photovoltaikanlage zu beachten ist? Dann verschaffen Sie sich ganz einfach einen Überblick mit unserer Checkliste als Download-PDF.
Wenn Sie mit dem Projekt Photovoltaikanlage endlich loslegen wollen, sollten Sie in jedem Fall einen Experten und erfahrenen Dienstleister zurate ziehen. Er beantwortet Ihnen alle offenen Fragen, findet zusammen mit Ihnen die beste Lösung für Ihr Vorhaben und begleitet Sie bei der erfolgreichen Umsetzung von der Idee bis zur fertig installierten Solaranlage. Damit ist sicher gestellt, dass Sie sich auf eine schnelle und effiziente Umsetzung für Ihre zukünftige Nutzung der Kraft der Sonne verlassen können.
Eine Photovoltaikanlage rechnet sich für fast jeden Hausbesitzer: Sie gewinnen damit ein großes Stück Unabhängigkeit und nach einigen Jahren erwirtschaften Sie sogar Gewinne. Außerdem schonen Sie mit dem Umstieg auf Solarstrom Klima und Umwelt. Gut zu wissen: Der Staat unterstützt Ihr Vorhaben, zum Beispiel in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen der KfW.
Was Sie noch interessieren könnte
Energetisch sanieren
Sie planen eine Sanierungsmaßnahme? Was Sie dabei beachten sollten, haben wir in einer Checkliste zusammengefasst.
Feuer und Flamme
Wohnfreude zeigt Ihnen, wie Sie sich mit einem Kaminofen Ihr kleines persönliches Stück vom Glück nach Hause holen. Mehr …
So senken Sie Ihre Energiekosten
Stromfresser austauschen und das Haus warm einpacken: Wir haben die richtigen Tipps, um Energiekosten zu senken.
Mit Unterstützung der Sparda-Bank Hamburg eG
Wohnen & Einrichten
Podcasts
Energie & Effizienz
Tipps & Service
Sarahs Wohntagebuch