Silke und Rafael Leuthner haben sich für einen Neubau entschieden, weil die Raumaufteilung ihren Vorstellungen entsprechen sollte.
Fotos: Christian Augustin
Vor dem Doppelhaus der Leuthners in Hamburg-Wilhelmsburg lädt ein Bauarbeiter Erde in eine Schubkarre. Wieder und wieder wuchtet er seine voll beladene Fuhre am Bauzaun vorbei aufs große Grundstück. Die Menge satter Erde hinterm Haus wächst stetig – und langsam, aber sicher lässt sich der schöne Garten schon erahnen, der dort ganz nach den Wünschen der jungen Familie angelegt wird.
Silke Leuthner öffnet die Tür. Und noch jemand schaut neugierig auf den Besuch: Die kleine Tochter Marie sitzt in einem farbenfrohen Tragegurt, den die junge Mutter umgebunden hat. „Kommen Sie doch herein“, sagt Silke Leuthner freundlich. Und sie fügt schnell hinzu: „Warten Sie noch! Ich lege lieber schnell ein paar Pappkartons auf dem Boden aus.“ Besucher bringen sonst mit ihren Schuhen das nasse Erdreich aus der Einfahrt in die Wohnung; die frisch verlegten Fliesen könnten schmutzig werden.
Ganz sauber bleibt es trotzdem nicht. Schließlich wird auch im Inneren des Hauses noch an mehreren Stellen fleißig gearbeitet. Geradeaus durch einen kleinen Flur geht es ins Wohnzimmer. Große Fensterfronten sorgen für viel Licht im Wohnbereich. Die Tür zum Flur wird gerade eingesetzt. Und auch an anderer Stelle sind noch Profis am Werk: Eine Staubwolke zeigt deutlich an, wo der Fliesenleger gerade Mörtel mischt, um das zukünftige Gästebad zu fliesen.
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Die jungen Eltern können den Einzug in ihr Traumhaus kaum erwarten.
Das Haus zum Garten wird das neue Heim der dreiköpfigen Familie.
Fliesenleger Tamás Bus achtet besonders auf exakte Fugenlinien.
Silke Leuthner ist an jeder Entscheidung auf der Baustelle beteiligt.
Beim Mischen des Mörtels wird es ganz schön staubig.
Bis ins Detail: Hier legen die Leuthners die Beleuchtung der Küche fest.
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Foto: Christian Augustin
Dort, wo jetzt der Neubau wächst, stand noch vor kurzem ein marodes Haus aus den dreißiger Jahren. Das haben sich die Leuthners beim ersten Maklertermin einfach weggedacht. „Wir haben das Potenzial dieser Lage gleich erkannt“, sagt Silke Leuthner. Und damit war die Grundstückssuche auch schon viel schneller als gedacht beendet. Das baufällige Haus wurde abgerissen und machte Platz für ein Fachwerkhaus von einem kleinen Fertighaushersteller. Rafael Leuthner erläutert, dass man sich ganz bewusst für ein kleines Unternehmen entschieden habe. Die Mitspracherechte bei der Gestaltung der Räume seien da sehr viel größer gewesen.
Und auch das Haus wurde schließlich größer als ursprünglich gedacht. „Aus eins mach' zwei“, so lautete die Idee ihres Finanzierungsberaters von der Sparda-Bank. Durch den Bau eines Doppelhauses können die Leuthners nun mit Hilfe der Mieteinnahmen einen Teil ihrer eigenen Aufwendungen refinanzieren.
Nicht nur beim Grundstück war es Liebe auf den ersten Blick. Auch Wilhelmsburg überzeugte das Ehepaar gleich. „Es ist toll, dass wir hier so schnell draußen im Grünen sind“, sagt Silke Leuthner. Außerdem sei der Eigentumserwerb dort aktuell günstiger als in den meisten anderen Regionen Hamburgs. Ihr Mann Rafael ergänzt: „Wilhelmsburg ist im Kommen.“ Mit dieser Begeisterung sind die Leuthners übrigens nicht allein. Laut Statistischem Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein hat sich der Zuwachs in Wilhelmsburg innerhalb eines Jahres fast verfünffacht.
Noch wohnt die Familie in einer 50-Quadratmeter-Wohnung im dritten Stock in Hamburg-Ottensen. In diesem Trend-Stadtteil haben sich die Leuthners zwar sehr wohl gefühlt, nach der Geburt der Tochter wurde es aber doch zu eng.
Foto: Christian Augustin
„Die Kleine hat fast ihr ganzes Leben auf der Baustelle verbracht“, sagt Silke Leuthner mit einem Lachen. Täglich ist die junge Frau mit ihrer Tochter vor Ort und achtet darauf, dass alles planmäßig verläuft. „Auch wenn es derzeit noch etwas chaotisch wirkt, wir liegen voll im Zeitplan“, sagt sie nicht ohne Stolz. Der Einzug der Leuthners ist fest terminiert. Und die zweite Hälfte des Doppelhauses ist sogar schon vermietet: Sie ist bereits das neue Refugium einer Wohngemeinschaft.
Genauso reibungslos wie der gesamte Bau verlief auch die Finanzierung bei der Sparda-Bank Hamburg. „Die gesamte Finanzplanung ist mit unserem Berater exakt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt worden“, erinnert sich Rafael Leuthner. „Einfach bloß online und ohne echte Beratung hätten wir das selber niemals hinbekommen.“
Von der Grundstückssuche über die Finanzierung bis zum Bau des Hauses ging bei den Leuthners alles unglaublich schnell. Jetzt können sie es kaum erwarten, das erste Mal in ihrem neuen Schlafzimmer unter dem Dach so richtig auszuschlafen. Mindestens genauso sehr freut sich das Ehepaar aber auch darauf, die kleine Marie im großen Garten toben zu sehen. Denn wo beim Blick aus dem Wohnzimmer jetzt noch aufgewühlte Erde das Bild bestimmt, wird schon in diesem Sommer ein Paradies zum Spielen sein. Und vielleicht gesellt sich für Marie bald ein Geschwisterchen dazu. Pläne für eine Familienvergrößerung hat das Paar derzeit zwar nicht, aber mit einer Wohnfläche von etwa 130 Quadratmetern auf jeden Fall genügend Platz dazu.
Neubau: Kosten
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Grundstück & Doppelhaus
Der Kauf des Grundstücks und der Bau des Doppelhauses haben die Leuthners etwa 650.000 Euro gekostet. Für das Doppelhaus hat sich das Ehepaar ganz bewusst entschieden. Durch die Vermietung eines Hauses können sie einen Teil ihrer Aufwendungen refinanzieren. Die fünf Mitglieder der Wohngemeinschaft zahlen pro Quadratmeter 12 Euro Miete im Monat, die Küche ist in diesem Preis inbegriffen. Ein weiterer Vorteil des Doppelhauses: Dadurch, dass sich beide Parteien eine Wand „teilen“, fallen die Heizkosten geringer aus.
Ein Abriss kann sich lohnen
Auf dem Grundstück der Leuthners stand ein Haus aus den dreißiger Jahren. Der Abriss des baufälligen Gebäudes war mit 10.000 Euro verhältnismäßig günstig. In der Studie „Wohnungsbau in Deutschland 2011 – Modernisierung oder Bestandsersatz“ der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. wurden die Kosten für einen Abriss mit denen für eine Modernisierung verglichen. Auch für Häuser aus den fünfziger und sechziger Jahren gilt: Vielfach lohnen sich Abriss, Umzug und Neubau mehr als Modernisierung und ggf. Erweiterung.
Selbst mit anpacken
Silke Leuthner hat viele Bauleistungen selbst ausgeschrieben und überwacht. Dadurch hat das Paar etwa 40.000 Euro gespart. Allerdings war die junge Mutter auch ein halbes Jahr lang täglich auf der Baustelle. Wer selbst auf der Baustelle mit anpackt, kann zwar eine Menge sparen, muss aber auch viel Zeit und Energie investieren. Es ist wichtig, mit dem Partner im Vorfeld über die Organisation des familiären Alltags in dieser Zeit zu sprechen. Dann spart eine sogenannte „Muskelhypothek“ nicht nur Geld, sondern auch Nerven.
Regelmäßige Baukontrollen
Der Bauleiter eines Fertighausanbieters steht im Dienst des Bauunternehmers und nicht des Bauherren. Deshalb sollte der Bauherr die Baustelle regelmäßig von einem unabhängigen Sachverständigen kontrollieren lassen. Der Verband Privater Bauherren fand bei einer Umfrage heraus, dass es im Schnitt 24.200 Euro kostet, Mängel nachträglich beheben zu lassen. Der Bausachverständige benötigt etwa fünf bis sechs Termine, wofür meist 13 Stunden Honorar plus Anfahrtskosten berechnet werden. Der Stundensatz liegt bei etwa 100 Euro.
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