Beim Kochen, beim Duschen oder durch nächtliches Schwitzen – zu jeder Jahreszeit entsteht in Haus und Wohnung Feuchtigkeit. Und die muss unbedingt raus aus den Räumen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Zudem steigern frische Luft und angenehme Temperaturen zu Hause den Wohlfühlfaktor beträchtlich. Erfahren Sie hier, wie Sie durch richtiges Verhalten sowie kleine oder große Modernisierungsmaßnahmen für ein dauerhaft angenehmes Raumklima zu jeder Jahreszeit sorgen können.
Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden – mit den richtigen Maßnahmen gelingt das spielend.
Fotos: iStock (Aja Koska, Xsandra)
Auf keinen Fall sollten Sie Ihre Fenster ständig auf Kipp stellen, denn das bringt wenig Luftaustausch und es geht viel Wärme verloren. Das angrenzende Mauerwerk kann stark auskühlen. Das kann besonders bei wenig gedämmten Häusern aber auch in Altbauwohnungen oder Maisonettewohnungen fatal sein. Die Feuchtigkeit in der warmen Zimmerluft schlägt sich an der kalten Wand nieder und der Schimmelpilz findet dort ideale Wachstumsbedingungen vor – selbst wenn die Feuchtigkeit nicht sichtbar ist. Daher sollten Sie selbst im Frühjahr Ihre Heizung noch laufen lassen um Wände nicht zu stark auskühlen zu lassen. Ist es draußen kalt, sollten Sie die Fenster nicht zu lange offen stehen lassen, sondern lieber kurz stoßlüften. Regnet es draußen, sollten Sie das Lüften auf nach dem Schauer verschieben, denn sonst erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in den Räumen.
Vor allem die glücklichen Bezieher eines Eigenheims sollten das richtige Lüften nicht vergessen: Denn gerade in den Wänden von Neubauten steckt noch jede Menge Wasser aus der Bauphase. Über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren wird diese Feuchtigkeit noch an die Raumluft abgegeben. Wer hier nicht lüftet, riskiert ebenfalls einen Schimmelbefall. Das gilt auch für Bestandswohnungen. Werden hier die Fassade gedämmt oder die Fenster ausgetauscht, ist häufiges Lüften nötig, da dann kein stetiger Luftaustausch bei geschlossenem Fenster mehr erfolgt.
Vertrauen Sie in Sachen Luftfeuchtigkeit auf ein Hygrometer. Dieses kleine Gerät – schon ab ca. 10 Euro erhältlich – zeigt die Luftfeuchtigkeit im Raum an. Auf diese Weise wissen Sie immer, ob gelüftet werden sollte. Die Luftfeuchtigkeit ist ideal, wenn sie zwischen 40 und 60 Prozent liegt. Praktisch: Ein Hygrometer im Außenbereich zeigt an, ob der Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft höher ist als die Raumluftfeuchtigkeit und Sie die Fenster besser geschlossen halten sollten.
Wer immer wieder mit zu hoher Feuchtigkeit zu kämpfen hat, kann mit spezieller Feuchtraumfarbe, etwa im Badezimmer oder im Küchenbereich, für wirksamen Schutz sorgen. Den können auch Spezialtapeten für Feuchträume bieten. Fragen Sie einfach mal im Baumarkt danach.
1 - 5
Schimmelpilze sind in der Umwelt allgegenwärtig. Doch in unseren vier Wänden sind sie eine große Gefahr für unsere Gesundheit. Vorbeugend gegen Schimmelwachstum wirkt richtiges Heizen und Lüften – mit regelmäßigem Abführen der Feuchtigkeit nach außen. Worauf Sie noch achten sollten, lesen Sie in unseren Tipps:
Richtig heizen
Alle Wohn- und Schlafräume sollten auch im Frühjahr zum Ende der Heizperiode ausreichend warm sein – also etwa 20 Grad warm. In einzelnen Räumen wie zum Beispiel dem Badezimmer kann die Temperatur auch höher oder niedriger eingestellt werden. Auch wichtig: Vergewissern Sie sich, dass die Wände nicht dauerhaft kalt sind und dass keine Kältebrücken zwischen Wand und Fenster vorhanden sind. Zudem sollten Sie prüfen, ob aufgrund des Baujahres der Wohnung bzw. des Hauses mehr geheizt werden muss, um die Bildung von Feuchtigkeit zu verhindern.
Ausreichend lüften
Je höher die Luftfeuchtigkeit, umso größer ist das Schimmelrisiko. Lüften Sie Ihre Räume daher vor allem in jeder Jahreszeit regelmäßig, um die Raumluft trocken zu halten. Besonders nach dem Duschen, Baden oder Kochen die Feuchtigkeit sofort rauslüften. Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit in den Räumen mit einem Hygrometer.
Clever einrichten
Stellen Sie Ihre Möbel nicht vor kalte Außenwände und verdecken Sie Heizkörper nicht mit Vorhängen. Die warme Heizungsluft sollte kalte Wände und Raumecken ungehindert aufwärmen können und so die Gefahr von Schimmel senken. Spezielle Tapeten und Wandfarben für Feuchträume können etwa im Badezimmer helfen, Schimmelbildung zu verhindern.
Regelmäßig checken
Wohnungen und Gebäude sollten regelmäßig auf Schäden durch eintretendes Wasser kontrolliert werden. Eine kontinuierliche Instandhaltung und entsprechende energetische Modernisierungsmaßnahmen helfen besonders bei älteren Häusern, das Gebäude vor Feuchtschäden zu schützen. Zum Beispiel erhöht sich durch eine Dämmung der Außenwände die Temperatur auf deren Innenseite im Raum. So wird das Schimmelrisiko reduziert. Gute Nebeneffekte einer energetischen Sanierung sind ein sinkender Heizenergieverbrauch, mehr Behaglichkeit und Komfort sowie ein steigender Immobilienwert.
Schnell reagieren
Die Feuchtigkeit, die durch beschlagene Fenster entsteht, unbedingt abtrocknen. Nasse Bauteile wie Fensterrahmen oder Wände sollten möglichst schnell trocknen. Nur so lässt sich verhindern, dass Schimmel entsteht und sich der Schaden vergrößert. Erst wenn die Ursache für den Feuchtigkeitsschaden entdeckt und der Schaden fachgerecht behoben ist, kann die Schimmelgefahr dauerhaft beseitigt werden.
Tritt in Ihrer Mietwohnung Schimmel auf, steht schnell die Frage im Raum, was genau den Schaden verursacht hat: eine mangelhafte Baukonstruktion oder unzureichendes Heizen und Lüften. Damit es nicht gleich zu einem Streit kommt, ist oft rechtliche Hilfe für die richtige Vorgehensweise sinnvoll. Bewohner einer Miet- oder Eigentumswohnung sollten einen Schimmelbefall – auch im Sinne ihrer Gesundheit – schnellstmöglich schriftlich dem Vermieter oder Verwalter melden. Nur so haben diese die Gelegenheit, schnell bauliche Ursachen zu ermitteln und zu beseitigen. Kommt es zu einem Konflikt, empfiehlt es sich, sowohl fachlichen als auch rechtlichen Rat einzuholen. Örtliche Mietervereine beraten ihre Mitglieder hierzu. Sie können auch Fachleute vermitteln, die die Suche nach den Ursachen des Schimmelbefalls unterstützen. Zudem bieten Verbraucherzentralen verschiedene Beratungen an. Neben einer telefonischen und persönlichen Beratung erstellt die Verbraucherzentrale Hamburg zum Beispiel auch eine Ursachenanalyse direkt bei Ihnen vor Ort. Schon ab ca. 90 Euro ist eine Ortsbesichtigung mit ausführlicher Beratung möglich. Wer es ganz genau wissen will, kann auch eine Ortsbesichtigung mit ausführlicher Beratung, Messung von Temperatur und Feuchte, Tiefenbohrung in die Bausubstanz (in der Regel 8-mm-Bohrlöcher) sowie eine schriftliche Auswertung beauftragen. Kostenpunkt: ab 250 Euro.
Anzeige
Nachhaltig modernisieren
Ob Altbausanierung, eine neue Solaranlage auf dem Dach oder ein ganzer Neubau nach modernen Energiestandards – als klimaneutrale Bank unterstützen wir Sie bei Ihren Vorhaben mit besonders günstigen Finanzierungen. Gut zu wissen: Unser Sparda Klimakredit kann mit den Förderprogrammen der staatlichen KfW-Bank kombiniert werden.
Foto: SenerTec
Mikro-BHKW: mehr Unabhängigkeit beim Heizen
Foto: Viesmann
Pelletkessel: klimaneutral heizen
Foto: Vaillant
Luft-Wärmepumpe: ideal für die Sanierung
Anzeige
Klingt alles prima. Bleibt nur noch die Frage, wie das alles finanziert werden kann. Hier gibt es vor allem für Hauseigentümer wirklich gute Nachrichten: Seit dem 1. Januar 2020 haben sich die Fördermöglichkeiten für die energetische Gebäudesanierung aber auch für Einzelmaßnahmen wie die Heizungsmodernisierung deutlich erhöht. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 hat die Bundesregierung allein in den ersten vier Jahren dafür 700 Millionen Euro vorgesehen. Konkret bedeutet das für Sie als Modernisierer oder Sanierer, dass Sie die Kosten für Einzelmaßnahmen, wie den Austausch der Heizungsanlage, neue Fenster oder eine neue Fassade, von der Steuer absetzen oder Förderprogramme der BAFA oder der KfW, wie etwa das Programm Energieeffizient Sanieren (151/152), als Kredit nutzen können.
Voraussetzung für die Steuerermäßigung ist, dass das Objekt älter als 10 Jahre ist und die energetischen Maßnahmen von einem Fachunternehmen im Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis Ende 2029 ausgeführt werden. Der Höchstbetrag der Steuermäßigung beträgt 20 Prozent bis zu einem Betrag von maximal 40.000 Euro.
Für welche Modernisierungsmaßnahme Sie sich auch entscheiden wollen, Sie sollten auf keinen Fall auf eine umfassende Beratung für die richtige und passende Finanzierung Ihres Vorhabens verzichten. Hier dürfte sich ein Besuch in einem regional verankerten Kreditinstitut bzw. bei den Wohnfreude-Experten Ihrer Hausbank lohnen. Dort finden Sie erfahrene Finanzierungsexperten, die sich genau mit der Nutzung von staatlichen Zuschüssen und Kreditprogrammen für Ihren Finanzierungswunsch auskennen und Sie darüber hinaus auch über regionale Förderprogramme, etwa speziell für Familien, informieren können.
Ihr Wunschtermin für Ihre Finanzierungswünsche
Sie haben Fragen rund um die Finanzierung Ihrer Modernisierungs-
oder Sanierungswünsche? Dann wenden Sie sich an die Experten der Sparda-Bank Hamburg – und vereinbaren Sie gleich einen Termin!
Foto: Shutterstock/Tetiana Yurchenko; Illustrationen: iStock (askmenow, Natalia Varlamova, biscotto87, sabelskaya, ser_igor, Andrew_Rybalko, Martin Kalimon, cnythzl, dilyanah, Joboy O G, da-vooda)
Was Sie noch interessieren könnte
So werden Keller wieder trocken
Wenn es im Keller feucht wird, ist es Zeit zum Handeln. Was die Gründe sein können und welche Möglichkeiten es gibt.
Fenstertausch: Energie sparen
Ein Fensteraustausch senkt Energiekosten und kann zudem Schutz vor Einbruch, Lärm und Sonne schaffen.
Dachsanierung: alles gut bedacht
Ein Hausdach muss viel aushalten. Bevor Sie mit dem Dachdecken loslegen, haben wir ein paar Tipps für Sie.
Mit Unterstützung der Sparda-Bank Hamburg eG
Wohnen & Einrichten
Podcasts
Bauen & Modernisieren
Energie & Effizienz
Tipps & Service
Sarahs Wohntagebuch